Gronau-Epe - Sportliches Highlight oder Wahnsinn? Diese Frage hat sich André Winkelhorst in Roth auch gestellt.

Nach einer etwa acht monatigen Vorbereitung mit etlichen Stunden im Wasser, über 6000 Rad-Kilometern und vielen Stunden zu Fuß auf der Straße startete er nun über die lange Triathlon-Distanz. Zugleich war er der erste Aktive vom TV Westfalia Epe, der diese Distanz in Angriff nahm.

Schon morgens um 6 Uhr waren neben den Aktiven etliche Hundert Zuschauer auf den Beinen, um einem der Jahreshöhepunkte im deutschen Triathlonsport entgegenzufiebern. Wobei die Zuschauer selbst ein Highlight waren. Ständig und fast überall auf den Strecken, wurden alle Athleten angefeuert, mit Getränken versorgt und gefeiert.

André Winkelhorst ging zuversichtlich als einer von etwa 5300 Teilnehmern ins Wasser. Die äußeren Bedingungen waren gut: zirka 22 - 25 Grad, fast kein Wind, so lieben es die Triathleten. Aber die Aufgabe war gewaltig: 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren, 42,195 km Laufen.

Im Wasser lief alles reibungslos, nach etwa 1:20 Std. verließ Winkelhorst das Wasser. Nun hieß es, sich schnell umzuziehen, das Bike zu finden , um rasch auf den Sattel zu kommen. Sturz- und pannenfrei absolvierte der Eperaner die Strecke. Als er nach 5:14 Stunden vom Rad stieg, bedeutete das einen gefahrenen Schnitt von zirka 33,5 km pro Stunde. Auch die zweite Disziplin lief wie erhofft.

Nach dem Wechsel in die Laufschuhe kam wie immer auf den ersten Kilometern die schwierigste Umstellung: Zum ersten Mal nach Stunden bekommt der Triathlet das gesamte Körpergewicht zu spüren. Bis ungefähr zur Hälfte der Laufdistanz lief für Winkelhorst alles gut. Aber jeder weitere Kilometer brachte für ihn Probleme mit der Nahrungsaufnahme mit sich. Erst nach einer längeren Gehpause und ruhiger Getränkeaufnahme hatte er seinen Tiefpunkt überwunden. Aber noch stand die große Belohnung aus: ein Finisher auf der langen Triathlondistanz zu sein. Und nach 10:38:14 Stunden war es geschafft: Andre Winkelhorst kam als 163. in seiner Altersklasse ins Ziel. Damit belegte er insgesamt Platz 673.

Überglücklich und zufrieden über das Geleistete folgte die große Erschöpfung. Ein schmerzendes Knie wurde kurz mit Eis behandelt, auch nach einer warmen Dusche waren die Strapazen noch lange nicht verflogen. Neben einem heftigen Sonnenbrand auf den Schultern gab es noch kleinere und größere Wehwehchen. Doch André Winkelhorst hatte diese Riesenaufgabe gemeistert. Nun überlegt er, sich für das nächste Jahr wieder anzumelden.
Notiz:
Hier geht's zum Bericht der Westfälischen Nachrichten...