Eperaner beim Ötztaler Radmarathon

Gronau-Epe - 

 

Der Veranstalter des Ötztaler Radmarathons spricht immer wieder vom härtesten Radmarathon Europas. Gilt es doch 238 km über vier Alpenpässe mit 5500 Höhenmetern durch mehrere Klimazonen zu überwinden. Dieses Jahr traf es die Fahrer besonders hart.

 


Thomas van Almsick überstand die Strapazen in den Bergen, auch wenn er durchgefroren im Ziel ankam.Dass gerade in diesem Jahr dem Wetter eine Schlüsselrolle zukam, musste Thomas van Almsick vom TV Westfalia Epe leidlich erfahren. Wetterberichte mit vorhergesagtem Starkregen und einem Kälteeinbruch verhießen nichts Gutes.

Dennoch reihte er sich am mit 4000 weiteren Rennrad-Enthusiasten aus 30 Nationen, darunter 174 Frauen, in das Starterfeld im österreichischen Sölden ein. Frühmorgens ging es auf abgesperrten Straßen durch Ötz hinauf zum ersten Anstieg, dem Kühtai-Sattel auf 2020 m Höhe bei nur 7 Grad.

Mit Geschwindigkeiten nahe der 90 km/h raste van Almsick auf noch trockener Fahrbahn anschließend die Abfahrt Richtung Innsbruck hinunter und dem Brennerpass entgegen.

Mit dem in dichte Wolken eingehüllten Jaufenpass (2090 m) wartete die nächste große Herausforderung auf alle Akteure.

Da das Wetter immer noch hielt und die Auffahrt für den Gronauer Radsportler trotz der durchschnittlich 7 % Steigung durch das harte Training der vergangenen Monate zügig bewältigt werden konnte, rückte das vor Wochen gesteckte Ziel, den Marathon unter 10 Stunden zu bewältigen, noch in greifbare Nähe.

Doch bereits auf der folgenden Abfahrt wurde die Aussicht darauf durch einsetzenden leichten Regen und einer damit notwendigen vorsichtigeren Fahrweise getrübt.

Nach absolvierten 183 km ging es schließlich durch das auf 750 m hoch gelegene St. Leonhard auf den 28 km langen Anstieg zum gefürchteten Timmelsjoch mit 2509 m Höhe und dessen teils lange Passagen mit mehr als 12 % Steigung.

Schon nach dem ersten Abschnitt bewahrheitete sich jetzt der Wetterbericht. Es begann stark zu regnen, die Temperatur sank bei dichtem Nebel bis auf 5 Grad auf der Passhöhe, sodass die Berge nur noch schemenhaft zu erkennen waren.

Die Muskulatur verkrampfte sich bei diesen Bedingungen zusehends. Für van Almsick zerplatzte der Traum durch den sich nochmals verstärkten Regen auf der spektakulären Abfahrt zurück nach Sölden endgültig. Nach für ihn enttäuschenden 10:38 Stunden wurde er durchgefroren mit wärmenden Decken im Zielbereich unter dem Beifall der noch ausharrenden Zuschauer empfangen. Letztendlich war er jedoch froh, diese Strapaze gesund überstanden zu haben.